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12 von 22.000: Am bundesweiten Boys‘ Day nahmen zwölf Schüler das Angebot des Geheimen Staatsarchivs Preußischer Kulturbesitz wahr.
News vom 29.05.2024
Am 25. April beteiligten sich zwölf Schüler von unterschiedlichen Berliner Schulen, um frauendominierte Berufsfelder im Archiv kennenzulernen.
Großer Ansturm ins Geheime: Wie in den Vorjahren waren die ausgeschriebenen Plätze für den Boys‘ Day wieder in kürzester Zeit vergeben und es gab sogar eine Warteliste.
Am 25. April 2024 war es dann soweit: Nach einer kurzen Einführung zur Entstehung des Geheimen Staatsarchivs sowie zu seiner wechselvollen Geschichte, den Überlieferungen und den vielfältigen Aufgaben von Archivarinnen und Archivaren lernten die Jungen sowohl theoretische als auch praktische Aufgabenbereiche und Einsatzmöglichkeiten von Fachangestellten für Medien und Informationsdienste (FaMI) kennen.
Zu den Hauptaufgaben gehört das Erfassen von Informationen, die früher in deutscher Schrift auf Aktendeckel notiert wurden. Daher wurde den Schülern die im 19. Jahrhundert geläufige Kurrentschrift vorgestellt. Nach einer kurzen Leseübung ging es dann auch an authentische Akten, deren Titel es zu entziffern galt.
Bei der Hausführung wurde im sogenannten Repertorienzimmer die Entwicklung von den analogen Informationen in großen Findmitteln hin zum Datensatz in der online-Archivdatenbank aufgezeigt. Der Mikrofilm als Schutzmedium für archivalisches Kulturgut, das im Rahmen der Bundessicherungsverfilmung erstellt wird, weckte besonderes Interesse.
Wie Archivalienbestellungen bearbeitet werden und was beim Ausheben und Reponieren zu beachten ist, wurde im Magazin gezeigt. Dort wurde auch über die klimatischen Verhältnisse und die zum Schutz vor mechanischen und biologischen Schäden geeigneten Verpackungsarten informiert.
Selbst ausprobieren konnten die Schüler die Reinigung von verschmutzten Archivalien unter der sogenannten ‚Reinen Werkbank‘. Außerdem durften alle an einem Aufsicht-Scanner selbst Digitalisate von Archivgut erstellen.
Abgesehen vom Feueralarm, der alle zwischendurch zum Verlassen des Gebäudes zwang, war das besondere Highlight des Vormittags das „Rätselkabinett Friedrichs des Großen“. Bei diesem Escape-Room-Spiel lösten die Schüler, die nach Alter in zwei Gruppen mit zur Klassenstufe passendem Schwierigkeitsgrad aufgeteilt wurden, mit großer Begeisterung verschiedene Rätsel und fanden so den Ausgang aus dem „finsteren Kartenkeller“.
Der Boys‘ Day – Jungen-Zukunftstag soll dazu dienen, insbesondere Ausbildungsberufe und Studiengänge vorzustellen, in denen bislang höchstens 40 Prozent der Auszubildenden Männer sind. Dazu gehört auch der Beruf des Fachangestellten für Medien und Informationsdienste. „Ein Tag als Archivar“ im Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz ist eine gute Gelegenheit zur Erstorientierung, um die abwechslungsreiche Tätigkeit der FaMIs kennenzulernen.
Pauline Puppel