News-Detailseite - Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz

Der Fachkräftemangel ist inzwischen überall zu spüren. Wir steuern dem entgegen – und das schon seit Jahren! Das Geheime Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz bildet sowohl für die Laufbahn des höheren wie auch des gehobenen Archivdienstes kontinuierlich aus. Umfang und Dauer richten sich nach den entsprechenden Ausbildungs- und Prüfungsordnungen.

Für den gehobenen Archivdienst werden junge Menschen, die über die Allgemeine Hochschulreife verfügen, mit einem dreijährigen Dualen Studium ausgebildet.

Wer über Geschichte oder ein vergleichbares Studium abgeschlossen und Dissertation vorgelegt hat, kann sich für das zweijährige Archivreferendariat bewerben.

Referendar:innen und Anwärter:innen werden in den berufspraktischen Studien im Ausbildungsarchiv unterwiesen und absolvieren die Fachstudien an der Hochschule für Archivwissenschaft in Marburg / Lahn.

Am 1. Oktober 2023 haben drei junge Menschen ihr Duales Studium am GStA PK angetreten. Sie lernen das Archiv sozusagen vom Keller bis zum Dachboden kennen: Alle archivarischen Tätigkeiten sowie Einblick in Aufgaben der Verwaltung und der Restaurierung sind Teil der praktischen Unterweisung. An erster Stelle steht die Arbeit mit archivalischen Material, insbesondere das Verzeichnen von Akten aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert. Dafür lernen die Drei zunächst die alten deutschen Schriften, das Kurrent und das Sütterlin. Denn ohne paläographische Kenntnisse können keine Inhalte der Archivalien erfasst, mithin kein Aktentitel formuliert werden.

Im GStA PK lernen die Archivinspektoranwärter:innen darüber hinaus den dynamischen Wandel der Archivarbeit kennen. Denn das GStA PK begleitet die gesamte SPK bei der Einführung der E-Akte Bund, der Schritt zum papierlosen Büro wird hier gemacht. Denn schon im Vorfeld der Archivierung ist die korrekte Schriftgutverwaltung in den Dienststellen der SPK zentral für die spätere Übernahme archivwürdiger digitaler Unterlagen.

Im Anschluss an die Berufspraktischen Studien werden die Archivinspektoranwärter:innen von Oktober 2024 bis März 2026 zur weiteren Ausbildung der Hochschule für Archivwissenschaft zugewiesen. Dort werden alle Archivinspektoranwärter:innen der Länder und des Bundes in einem Fachhochschullehrgang zusammengefasst und werden in 1 ½ Jahren in den Fachstudien unterrichtet. Im Sommer 2026 werden dann am Ausbildungsarchiv die Laufbahn-Prüfungen abgelegt, ehe die Drei am 30. September 2026 als Diplom-Archivar:in dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen werden. Mit Stand heute (9.10.2023) sind 18 unbefristete und 10 befristete Stellen im Bundesarchiv, in Landes- und Kommunalarchiven und anderen Archiven ausgeschrieben: Unsere drei Anwärter:innen haben also eine gute Aussicht, nach ihrem Examen schnell auf eine feste Stelle wechseln zu können. Zunächst wünschen wir Ihnen aber eine gute und lehrreiche Zeit im GStA PK!