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Tag des offenen Denkmals - Ein Blick hinter die Kulissen im Aktenmagazin Westhafen
News vom 18.09.2024
Was macht ein Archivmagazin in einem Getreidespeicher? Was genau ist eigentlich Bestandserhaltung? Und überhaupt: Was hat es mit dem „Geheimen“ auf sich? Diese und viele andere Fragen wurden den Besucher*innen im Rahmen von Führungen am 7. September 2024 anlässlich des Tages des offenen Denkmals im Außenmagazin Westhafen beantwortet.
Seit 1993 laden am zweiten Sonntag im September bundesweit historische Bauten, die sonst nicht oder nur teilweise zugänglich sind, zum „Tag des offenen Denkmals“. In Berlin können Denkmalfreunde sogar ein ganzes Wochenende nicht allgemein zugängliche Bau-, Boden- und Gartendenkmale besuchen.
Westhafen Magazineingang © GStA PK/Diana Kittelmann
Bereits zum dritten Mal beteiligte sich das Geheime Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz an der Aktion und führte Interessierte durch sein Außenmagazin auf dem Gelände der BEHALA (Berliner Hafen- und Lagerhausgesellschaft mbH) . Dabei wurde die Geschichte des Berliner Westhafens beleuchtet, insbesondere die des Getreidespeichers von seiner Planung über die Eröffnung im Jahre 1923 bis zur gegenwärtigen Nutzung.
In der obersten Etage des Gebäudes konnten die Besucher*innen zunächst den Blick über das zwischen Ringbahn und Berlin-Spandauer-Schifffahrtskanal gelegene Hafengelände schweifen lassen, bevor es in ein Aktenmagazin ging.
Während der Besichtigung klärten Mitarbeiter*innen über Geschichte, Aufgaben und Bestände des Geheimen Staatsarchivs Preußischer Kulturbesitz auf. Ein Großteil dieser Bestände ist seit über 30 Jahren nicht in einem Archivzweckbau untergebracht, was sowohl logistisch als auch konservatorisch eine Herausforderung darstellt.
Demonstration an der Sicherheitswerkbank © GStA PK/Vinia Rutkowski
Die anwesenden Restauratorinnen gingen besonders auf das Thema Bestandserhaltung ein. Dabei wurden verschiedene Verpackungszustände gezeigt: von der nur bedingt vor Schmutz und Staub schützenden Aktenschürze bis hin zur aktuell angewandten Verpackung in speziellen Archivkartons. Welche Schadensbilder bei Schriftgut es gibt und wie diese behandelt werden, konnten die Besucher*innen während einer Demonstration an der Sicherheitswerkbank für mikrobiologisch kontaminiertes Archivgut sehen.
Festungsplan Zitadelle Spandau © GStA PK/Vinia Rutkowski
Den Abschluss der Führung bildete eine kleine Archivalien-Präsentation aus den Beständen des Archivs. Insbesondere die prächtige Ausfertigung des Handelsvertrages zwischen Preußen und Japan aus dem Jahre 1861 sowie ein Festungsplan der Zitadelle mit Umgebung von 1858 weckten großes Interesse bei den Besucher*innen.
Preußisch-Japanischer Handelsvertrag © GStA PK/Vinia Rutkowski
Auch in diesem Jahr war der Tag des offenen Denkmals im Außenmagazin Westhafen eine sehr erfolgreiche Veranstaltung, bei der die teilnehmenden Kolleg*innen das Geheime Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz mit seiner wechselhaften Geschichte, seinen vielfältigen Beständen und Aufgabenbereichen präsentierten.