Friedhof der Märzgefallenen

News vom 04.05.2022

Der Friedhof der Märzgefallenen ist heute ein Ausstellungs- und Gedenkort, welcher an die Revolution von 1848 erinnert. Am 9. und 10. Juni 2022 untersucht eine wissenschaftliche Tagung in der Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften die Geschichte dieses Gedenkorts in der DDR. Die Tagung wird veranstaltet vom Ausstellungs- und Gedenkort Friedhof der Märzgefallenen, der Historischen Kommission zu Berlin, dem Landesdenkmalamt Berlin und dem Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung.

Logo der Historischen Kommission zu Berlin
Logo © Historische Kommission zu Berlin e.V.

Berlin war 1848 eine der wichtigen europäischen Revolutionsmetropolen, in der der Friedhof der Märzgefallenen als Begräbnisort zweier Revolutionen besondere gedenk- und erinnerungspolitische Bedeutung erlangte.

Von Beginn an diente der Friedhof als zentraler Referenzpunkt der Demokratiegeschichte – auch nach 1945, als unter dem Eindruck der NS-Diktatur sowie mit dem beginnenden Kalten Krieg eine politische Vereinnahmung einsetzte. Indem die Märzrevolution offensiv für die Rechtfertigung des jeweiligen politischen Systems genutzt wurde, entstanden wirkmächtige Bilder der ‚gescheiterten‘, der ‚bürgerlichen‘ oder der ‚proletarischen‘ Revolution. Sie bestimmten die jeweilige Erinnerungskultur.

Genau an diesen Rezeptionen möchte die Tagung ansetzen. In Vorbereitung auf das 175-jährige Jubiläum 2023 sollen primär die Erinnerungsphasen in der DDR herausgearbeitet werden sowie das urbane Umfeld, in das der Friedhof eingebettet war. Ziel ist es, die starke gestalterische DDR-Prägung dieses Gedenkortes kritisch zu reflektieren und Wege zu suchen, wie heute verantwortungsvoll mit diesem Erbe und der demokratiegeschichtlichen Bedeutung der Revolution umgegangen werden kann.

Über das Tagungsprogramm (PDF, 738 KB, nicht barrierefrei) informiert ein Flyer.