Kleist-Ausstellung
Dossier
Heinrich von Kleists Manuskript-Nachlass ist verschwindend gering: zwei – unvollständige – Dramenmanuskripte und 19 Gedichtabschriften/Tagebucheinträge sind erhalten. Nicht nur die Handschriften seines dramatischen, erzählerischen und publizistischen Werks, auch der weitaus überwiegende Teil der Korrespondenzen des Dichters muss als verloren gelten. 235 Briefe sind im Wortlaut bekannt, nur 172 Kleist-Briefe sind im Original erhalten – und weltweit verstreut!
Das Geheime Staatsarchiv PK besitzt eine der umfangreichsten Überlieferungen von Kleist-Briefen im deutschsprachigen Raum. Das Kleist-Museum in Kleists Geburtsstadt Frankfurt an der Oder verfügt über die weltweit größte Dokumentation zu Kleist und seinem literaturgeschichtlichen Umfeld. Davon ausgehend zeigen beide Einrichtungen erstmals gemeinsam ihre Kleist-Handschriften und korrespondierende Kleist-Dokumente. Während die zwölf Kleist-Briefe im Bestand des Geheimen Staatsarchivs PK aus der Überlieferung der preußischen Verwaltung und überwiegend aus Kleists letzten Lebensjahren stammen, ist die Sammlung von zehn Kleist-Handschriften im Kleist-Museum das Ergebnis kontinuierlicher Erwerbungsbemühungen nach 1990 und umfasst hauptsächlich private und geschäftliche Korrespondenz.