Deutscher Orden (bis 1525)

Für Forschungsarbeiten zur Geschichte des Deutschen Ordens im „Preußenland“ sowie dessen Beziehungen zu den anderen Ordenszweigen kommen drei Bestände der XX. HA Historisches Staatsarchiv Königsberg – Pergamenturkunden, Ordensbriefarchiv und Ordensfolianten – in Frage.

Zu den Urkunden gehören zwei Hauptreihen, von denen die eine (Schiebladen mit arabischen Zahlen) Papst- und Kaiserurkunden sowie Verträge mit anderen Mächten enthält, während die andere (Schiebladen mit römischen Zahlen) für Vorgänge im Landesinnern zuständig ist. Daneben gibt es eine Abteilung für Livländische Sachen.

Das Ordensbriefarchiv, ein Bestand von über 29000 Nummern, enthält in erster Linie den Schriftwechsel der Ordensleitung mit auswärtigen Mächten sowie Personen und Stellen im Landesinnern in chronologischer Anordnung. Dazu kommt Verwaltungsschriftgut, insbesondere zu Finanzen und Wirtschaft, soweit es nicht als Amtsbuch eingeordnet wurde. Die Überlieferung ist für die erste Hälfte des 15. und das erste Viertel des 16. Jahrhunderts am dichtesten.

Die Ordensfolianten sind die Amtsbücher aus der Ordenszeit. Dazu gehören seit dem 14. Jahrhundert Abschriften der ausgegangenen Schreiben, Privilegiensammlungen, Gerichtsbücher, Handfestenbücher und besonders umfangreich Amtsbücher zur Finanz- und Wirtschaftsverwaltung.

Literaturauswahl:

  • Koeppen, Hans: Das Archiv des Deutschen Ordens in Preußen, seine Bestände und seine wissenschaftliche Bedeutung. In: Jahrbuch Preußischer Kulturbesitz 4 (1966). 
  • Regesta Historico-Diplomatica Ordinis S. Mariae Theutonicorum 1198-1525, Pars I Bd. 1-3, Pars II, bearbeitet von Erich Joachim und anderen, herausgegeben von Walther Hubatsch. Göttingen 1948-1973. 
  • Preußisches Urkundenbuch 1/1-5/2. Königsberg 1882-1944, Marburg 1958-2000. 
  • Lampe, Karl Heinrich: Bibliographie des Deutschen Ordens bis 1959 (Quellen und Studien zur Geschichte des Deutschen Ordens 3). Bonn-Bad Godesberg 1975.