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Tag des offenen Denkmals – Einblick in das Archivmagazin im Westhafen
News vom 19.09.2025
Jedes Jahr am zweiten Sonntag im September öffnen seit 1993 bundesweit historische Bauten und Stätten, die sonst nicht oder nur teilweise zugänglich sind, am „Tag des offenen Denkmals“ ihre Türen. In Berlin können Denkmalfreunde sogar ein ganzes Wochenende nicht allgemein zugängliche Bau-, Boden- und Gartendenkmale besuchen.

Am 13. September 2025 war es wieder soweit: Bereits zum vierten Mal beteiligte sich das Geheime Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz (GStA PK) am Tag des offenen Denkmals und führte Interessierte durch sein Außenmagazin auf dem Gelände der Berliner Hafen- und Lagerhausgesellschaft mbH (BEHALA). Die Tickets für die vier angebotenen Führungen „Vom Getreidespeicher zum Aktenmagazin“ waren wieder schnell vergriffen.
Nach der Begrüßung im Eingangsbereich des Getreidespeichers ging es zunächst treppauf bis in die fünfte Etage des Gebäudes. Als Belohnung gab es einen Ausblick auf das Hafengelände zwischen Berlin-Spandauer-Schifffahrtskanal und Ringbahn.
Dem folgte eine kurze Einführung zur Geschichte, den Überlieferungen und Aufgaben des Geheimen Staatsarchivs Preußischer Kulturbesitz. Thematisiert wurde auch die Historie des Berliner Westhafens, insbesondere die des Getreidespeichers von seiner Planung über die Eröffnung im Jahre 1923 bis zur gegenwärtigen Nutzung als Archivmagazin.

Bild: © GStA PK/Constanze Krause
Die anwesenden Restauratorinnen erläuterten das Thema Bestandserhaltung. Dabei wurden verschiedene Verpackungszustände gezeigt: von der nach 1881 und bis in die 1970er Jahre verwendeten und nur bedingt vor Schmutz und Staub schützenden Aktenschürze bis hin zu den derzeit verwendeten Archivkartons. Welche Schadensbilder bei Archivgut auftreten und wie diese behandelt werden können, wurde während einer Vorführung an der Sicherheitswerkbank für mikrobiologisch kontaminiertes Archivgut gezeigt.
Den Abschluss der Führung bildete eine kleine Archivalien-Präsentation, bei der das Archivpersonal unterschiedliche Quellengattungen vorstellte.

Bild: © GStA PK/Constanze Krause
Neben der prunkvollen Urkunde „Der Berliner Unwille“ vom 29. August 1442 wurden preußische Akten mit typischer Fadenheftung sowie auch einige Besonderheiten und Kuriositäten gezeigt. Darunter waren zum Beispiel ein zusammen mit einem Schmähbrief an Otto von Bismarck übersandter Strick mit schwarzer Schleife „zum Erhängen“ aus dem Nachlass des Geheimen Oberregierungsrates Karl Ludwig Zitelmann, ein Mitarbeiter Bismarcks, oder eine Schlange aus Bronze aus dem Nachlass von Heinrich Schnee, dem letzten Gouverneur der Kolonie Deutsch-Ostafrika.

Bild: © GStA PK/Constanze Krause

Bild: © GStA PK/Constanze Krause
Die ausnahmslos positive Resonanz der Besucherinnen und Besucher war Dank und Anerkennung für die beteiligen Archivkolleginnen und Archivkollegen. Auch wir hatten viel Freude am Öffnen, Führen und Präsentieren und freuen uns auf eine Fortsetzung beim nächsten Tag des offenen Denkmals am 12. September 2026.
Constanze Krause

