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Familienforschung
Einige bereits digitalisierte Bestände enthalten Archivalien, die speziell für die Familienforschung von Interesse sind. Welche das sind, kann der folgenden Liste entnommen werden. Die präsentierten Digitalisate gehören, soweit nicht anders gekennzeichnet, der Public Domain an.
Geheime Kriegskanzlei
- GStA PK, IV. HA Preußische Armee, Rep. 1 Geheime Kriegskanzlei - komplett digitalisiert
- Eine genealogische Quelle ersten Ranges ist die Offiziersnomenklatur. Sie listet die Namen und Karrierestationen von Offizieren auf, die vor 1866 in die preußische Armee eingetreten sind. Außerdem enthält der Bestand Überlieferungsreste der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Geheimen Kriegskanzlei.
Duplikate evangelischer Kirchenbücher
- VIII. HA, EKB Duplikate evangelischer Kirchenbücher - komplett digitalisiert
Bis zur Einführung der Standesamtsregister 1874 waren die Kirchengemeinden verpflichtet, für staatliche Stellen jährliche Abschriften ihrer Unterlagen zu den Taufen, Trauungen und Todesfällen ihrer Gemeindemitglieder anzufertigen. Die im Geheimen Staatsarchiv PK vorhandenen Duplikate stammen aus evangelischen Gemeinden der Stadt Königsberg und des Samlandes (Landkreis Königsberg, Kreis Fischhausen) der Jahre 1800 bis 1874.
Kirchenbücher von Mennonitengemeinden
- GStA PK, VIII. HA, EKB/M Kirchenbücher von Mennonitengemeinden - komplett digitalisiert
- Die Mennoniten sind eine evangelische Freikirche und gehen zurück auf die Täuferbewegung der Reformationszeit. Hoher Verfolgungsdruck, Landesverweisung und Flucht führten zur Ansiedlung mennonitischer Gemeinden unter anderem in den damaligen preußischen Provinzen Ost- und Westpreußen. Im Geheimen Staatsarchiv sind vereinzelte Kirchenbücher der Gemeinden Stadt Königsberg (Ostpreußen), Montau (Kreis Schwetz, Westpreußen), Thiensdorf und Markushof (Kreis Marienburg, Westpreußen) der Jahre 1661 bis 1905 vorhanden.
Kontributionskataster, Westpreußen
- II. HA GD, Abt. 9 Westpreußen und Netzedistrikt, Polizeiverwaltung (Materien), Tit. 93 - komplett digitalisiert
Die bei der Landesaufnahme von Westpreußen 1772/73 für Steuerzwecke angelegten Kontributionskataster liegen als zeitgenössische Abschriften (auch Reinschriften genannt) in 117 Katasterbänden (nach Ämtern und Orten gegliedert) mit geschätzten 40.000 namentlich nicht erschlossenen Personeneinträgen vor. Diese wortgetreuen Abschriften wurden vermutlich im Zeitraum von 1776 bis 1779 angefertigt.
Im allgemeinen enthalten die Kataster das Dorfprotokoll mit der Aufzeichnung der Ortslage sowie die tabellarische Dorfaufnahme mit Namen, Angaben zum Landbesitz und daraus resultierender Steuerveranlagung der pflichtigen Haushaltsvorstände ohne weitere Angaben von persönlichen Daten zu den erfassten Personen wie zum Beispiel über Geburt, Alter, Familienstand oder deren Herkunft beziehungsweise Verbleib bei einem eventuellen Weggang. Ebenso fehlen Angaben zu Familienangelegenheiten wie etwa Pacht, Kauf und Verkauf von Land.
Nicht zu Kontributionszwecken klassifiziert wurden die geistlichen Güter, die unter die Kammerverwaltung kamen und gleich den Domänen verpachtet wurden. Von der Kontribution ausgenommen waren ferner die königlichen Forsten und die Starosteien, die der König zu künftigen Domänen bestimmt hatte; dies sollte erst nach Beendigung der Landvermessung geschehen.
Nicht berücksichtigt wurden auch adelige Güter sowie größere Städte. Bei letzterem wurde die Akzise (Verbrauchsabgabe beziehungsweise -steuer auf Waren; kein Personenbezug) eingeführt.
Klassifikationsanschläge, Netzedistrikt
- II. HA GD, Abt. 9 Westpreußen und Netzedistrikt, Polizeiverwaltung (Materien), Tit. 85 - komplett digitalisiert
Für den Netzedistrikt nennen sich die Akten zur Steuerveranlagung anlässlich der Landesaufnahme von 1772/73 Klassifikationsanschläge und sind augenscheinlich wie die Kontributionskataster aufgebaut. Die Klassifikationsanschläge liegen als zeitgenössische Abschriften (auch Reinschriften genannt) in 22 Katasterbänden (nach Ämtern und Orten gegliedert) vor.